
Frühjahrskonzert mit Judith Stapf
Klassikfreunde erwartet beim kommenden Frühjahrskonzert des COLLEGIUM MUSICUM mit der Geigerin Judith Stapf eine junge, hochkarätige musikalische Ausnahmeerscheinung. Spontan erklärte sich die von der Presse als “Wunderkind” apostrophierte Solistin bereit, für ihre Pre-College Kollegin Theresa Lier einzuspringen. Auf dem Programm vom 14. Mai 2017 steht das Violinkonzert von Ludwig van Beethoven in D-Dur, op. 61.
Mit drei Jahren begann die 1997 in Rheinbach bei Bonn geborene Judith Stapf mit dem Geigenspiel. Früh folgten erste Konzerte im In- und Ausland, u.a. in der Alten Oper, Frankfurt, in der Kölner Philharmonie, bei Festivals in ganz Europa und den USA. Mit elf Jahren studierte sie am Pre-College Cologne, der Hochschule für Musik und Tanz, Köln bei Prof. Ute Hasenauer.

Judith Stapf. Foto: 2016 © Markus Bollen
Zum Wintersemester 2013/14 nahm sie hier ihr Vollstudium auf und studiert seit dem Wintersemester 2016/17 zusätzlich in Berlin an der neu gegründeten Barenboim-Said-Akademie bei Prof. Mihaela Martin im Studiengang Artist Diploma. Die Presse attestiert ihr “musikalische Reife” und feiert sie als “große Entdeckung”, “Ausnahmetalent” und “Wunderkind”. Judith Stapf gewann bereits zahlreiche erste Preise; so beim Bundeswettbewerb “Jugend musiziert” Violine solo in den Jahren 2010 und 2013, beim Internationalen Max-Bruch-Wettbewerb, Köln und bei der Mary-Smart Competition des Summit Music Festivals, New York. Im Frühjahr 2014 wurde sie vom WDR zur deutschen Vertreterin beim Eurovisionswettbewerb “Young Musicians” nominiert, wo sie im Mai Schostakowitschs Burleske aus op. 77 mit dem WDR-Sinfonieorchester in der ARD live aufführte.
Beethovens Violinkonzert gilt als Prototyp seiner Gattung und hat ihre Entwicklung maßgeblich beeinflusst. Die Premiere des Werkes am 23. Dezember 1806 war allerdings nur ein mäßiger Erfolg. Da das Konzert für die meisten Violinisten zu schwer war und gleichzeitig zu geringen virtuosen Glanz bot, wurde es in den kommenden Jahrzehnten kaum aufgeführt. Erst 1844, 17 Jahre nach Beethovens Tod, kam es zu einem Durchbruch, als der damals 12-jährige Joseph Joachim das Konzert als Solist zur Neuaufführung brachte, mit einem Londoner Orchester unter der Leitung von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Heute zählt Beethovens Violinkonzert zu den wichtigsten Werken der Konzertliteratur für Violine.

Anschlagzettel der Uraufführung im Theater an der Wien
Außerdem stehen noch Franz Schuberts Sinfonie Nr.3 in D-Dur, D 200, sowie die Suite für Streichorchester von Leoš Janáček auf dem Programm.
Das Konzert findet im Kursaal Bad Honnef, Hauptstraße 28, 53604 Bad Honnef, statt und beginnt um 17 Uhr.
Eintrittskarten erhalten Sie an den folgenen Vorverkaufsstellen in Bad Honnef:
- Buchhandlung Werber, Hauptstraße 40
- Zigarrenhaus Joest-Eimermacher, Hauptstraße 48
- Stadtinformation Bad Honnef, Rathausplatz 2-4
Foto: 2016 © Markus Bollen
Sehr geehrte Damen und Herren,
meinen aufrichtigen Glückwunsch und Dank an Sie für den musikalischen Hochgenuß (Schubert und Beethoven) am Muttertag. Das Orchester war bei beiden Stücken mit Leib und Seele, Professionalismus und Engagement bei der Arbeit und wurde zudem von einer Ausnahme-Solistin begleitet, die sich trotz ihres jugendlichen Alters grandios geschlagen hat. Perfektionismus, samtene Klangfarben und ein gediegenes Instrument machten auch diesen Teil des Konzertes zum absoluten Hochgenuß. Beide Stücke wurden mit großem Applaus, ja sogar frenetischem Beifall bedacht, und dies völlig zurecht.
Den ersten Teil des Konzertes (Janacek) habe ich mir aus bekannten Gründen erspart. Wie schön, daß das Stück einen “Eckplatz” erhalten hat, so daß ich für diese Zeit den Raum verlassen konnte. Danke!! Meine Frau hat sich das Stück dennoch angehört und aus ihrer eher genußorientierten und weniger professionellen Sichtweise folgenden Eindruck gehabt: Das Orchester wirkte, als spiele es dominant vom Blatt. Es war nicht mit Emotion bei der Sache. Bei einigen Dissonanzen war nicht klar, ob sie vom Komponisten gewollt oder nur ein Patzer waren (vermutlich ersteres). Der Beifall des Publikums war im Vergleich zu den folgenden Stücken sehr verhalten und kurz. Auch meine Frau war wenig begeistert von diesem ersten Stück.
Alles in allem hat sich unser Besuch des Konzertes dennoch gelohnt. Als Fazit aus unserer Sicht stellt sich wiederum die Frage, ob die auch in Ihrem ausgeteilten Faltblatt propagierte Bandbreite der Darbietungen dem Stil und der “Comfort Zone” des Orchesters entspricht. Schuster, bleib bei Deinem Leisten, ist vielleicht auch eine Sichtweise, die es zu überdenken gilt.
Mit freundlichen Grüßen,
Jürgen Isken